Remscheider General Anzeiger vom 17. Mai 2010

„Schaden für die Region“

WERKZEUGMUSEUM
Cronenberger machen Front gegen Schließungspläne der Stadt Remscheid.

Von Axel Richter

Mit Hans Liebig, dem Vorsitzenden der Interessengemein schaft Hasten, demonstrierte der Cronenberger zum Wochenende deshalb Einigkeit. Das Werkzeugmuseum muss erhalten bleiben.
Foto: Roland Keusch

Sie gehören wohl nach Wuppertal, doch ist den meisten von ihnen der Remscheider Hasten nicht nur nach Kilometern, sondern auch nach dem Herzen näher als Elberfeld. »Die industriellen Wurzeln von Cronenberg liegen in Hasten“, sagt deshalb Michael-Georg von Wenczowsky und deutet mit der Hand durch das Deutsche Werkzeugmuseum in der Hastener Clefftraße »Hier steht die Wiege unserer Werkzeugindustrie.
Undenkbar ist es deshalb für den Vorsitzenden des Küllenhahner Bürgervereins und Bezirksbürgermeisters von Wuppertal-Cronenberg, dass die Politiker in Remscheid mit ihrer Spar- und Streichliste ernst machen, beziehungsweise dass sie ausgerechnet das Deutsche Werkzeugmuseum den Sparzwängen opfern.
Mit Hans Liebig, dem Vorsitzenden der Interessengemein schaft Hasten, demonstrierte der Cronenberger zum Wochenende deshalb Einigkeit. “Die ganze Region würde Schaden nehmen, sollte diese historische Stätte schließen müssen.“
20000 bis 30000 Besucher zählt das Werkzeugmuseum derzeit pro Jahr. Das Haus in der Cleffstraße hütet unter seinen Schätze den ersten in der Region gefundenen Hammer, entstanden vor zirka 500 000 Jahren, wie auch die modernste Zange der Firma Knipex von heute. Im Sommer will das Museumsteam Kinder und Jugendliche dazu bringen, einen alten Klopfhamrner wieder klopfen zu lassen. Das finanzielle Engagement eines großen Remscheider Unternehmens macht‘s möglich.
Könnte darin die Zukunft des Hauses liegen, sollte sich die Stadt Remscheid tatsächlich aus der Finanzierung verabschieden? „Wir sind zunächst hier, um das Museum ideell zu unterstützen“, sagt Michael von Wenczowsky.

Für den 11. Juni zum Beispiel sind alle Cronenberger zum Besuch mit Führung eingeladen, der Küllenhahner Bürgerverein, der Bürgerverein Hahnerberg-Cronenfeld und die „Sudbürger« haben ihr Kommen schon einmal angesagt .
Wohl gibt es bereits Freunde und Förderer; die Idee einer Patenschaft für die »Wiege der Werkzeugindustrie“ finden gleichwohl nicht nur die Cronenberger Interessant. »In Remscheid sind ja viele Werkzeugunternehmen präsent«, sagt der Cronenberger Bezirksbürgermeister von Wenczowsky.

Blick Ins Deutsche Werkzeugmuseum: Hier wird Geschichte lebendig vermittelt

Foto: Archiv

- verfasst 2010-05-23 12:53 in Kategorie:

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