Cronenberger Woche vom 15./16. August 2008
Hösterey: „Gefahr in Verzug?
Nichts geschehen? Gammeln marode Fässer und Tanks seit Jahren in der Hösterey-Ruine vor sich hin – Grüne starten Ratsanfrage.

Aktuelle Aufnahme aus der Hösterey-Ruine: Was ist in den Fässern und sind sie so vorschriftsmäßig gelagert?
Sudberg. Seit Sommer 2005 beschäftigt das Gelände der ehemaligen Fabrik Hösterey die Sudberger. Die zum Teil mit krebserregendem Chrom VI verseuchte Industriebrache mündete sogar in die Gründung des Bürgervereins „Sudbürger“, an der Sudberger Straße getan hat sich indes wenig. Die Flatterbänder sind zwar weg, Bauzäune sowie zugemauerte Fenster und Türen sollen jetzt am Betreten der Fabrikruine hindern.
Dass dabei offenbar die noch in dem Gebäude befindlichen Fässer und Tanks, zum Teil in einem desolaten Zustand, andere scheinbar leck, einfach mit eingemauert wurden, ruft nun die Bündnisgrünen auf den Plan: „Hösterey-Gelände ein Endlager?“, lautet die Überschrift der großen Anfrage, welche die Grünen zur Ratssitzung am 15. September einbringen.
Hintergrund der Anfrage sind Fotos, die den Grünen zugespielt wurden: Darauf sind diverse Fässer und Tanks zu sehen, die offensichtlich ohne Sicherungen im Hösterey-Gebäude herumstehen und zum Teil einen wenig beruhigenden Eindruck machen – seit dem vor drei Jahren die Feuerwehr in Schutzanzügen an der Sudberger Straße anrückte und das Grundstück absperrte, hat sich augenscheinlich nichts in der Hösterey-Ruine getan. Handelt es sich bei den Inhalten der Fässer denn nicht um Gefahrstoffe?
Was in den Behältern ist und ob die Lagerung nach Umwelt- und Baurecht zulässig ist, wollen die Cronenberger Grünen-Ratsherren Paul-Yves Ramette und Peter Vorsteher nun mit ihrem Fragenkatalog geklärt wissen. Zudem haken die Dörper Stadtverordneten nach, wie es mit den Fässern und Tanks sowie den Verunreinigungen von Teilen des Hösterey-Grundstückes weiter gehen soll. „Ist nicht Gefahr in Verzug, wenn man die lecken Fässer sieht?“, fragt sich Grünen- Sprecher Peter Vorsteher.
Wie die CW bereits berichtete, soll das Hösterey-Grundstück geteilt werden. Der Trick: So könnte ein Teil der Fläche mit Wohnhäusern bebaut werden, ohne dass zuvor der andere Teil saniert werden müsste. Hauptsache, unsereins geht immer schön brav zum Schadstoff-Mobil!
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