Cronenberger Woche vom 16./17. März 2007_Seite 6
Von Pferdeäpfeln bis Parkplätzen
Eigentlich sollte es um Neubauten gehen:
Infoveranstaltung von Grünen und Sudbürgern wurde .zur Bürgerversammlung.
Leiteten den Sudberger lnfoabend: Sabine Böttcher und Frank van Balen (re.) von den Sudbürgern sowie Peter Vorsteher, Sprecher der Grünen-Ratsfraktion.
Sudberg. Wie viele Neubauten verträgt Sudberg noch? Das war das Thema, aber auf der Infoveranstaltung der Cronenberger Grünen und des Bürgerverein „Sudbürger‘ kam am vergangenen Freitagabend einiges mehr auf den Tisch, was den Sudbergern unter den Nägeln brennt: Hundekot, Parkplätze, Kinderspielplatz oder Pferdeäpfel – die Themenpalette war breit gefächert.
Anlass des Abends war ein CW-Artikel: Anfang Februar berichtete die Cronenberger Woche über ein nicht-öffentliches Verwaltungsschreiben: 85 neue Wohneinheiten, so hieß es aus dem Bauressort, seien in Sudberg möglich, das Verkehrsressort läutete dazu die Alarmglocken: Bei weiterer Bebauung im Dörper Süden könnte die Kreuzungen Hauptstraße/Rathausstraße und Lindenallee/Hauptstraße kollabieren.
“Kein Bau-
Verhinderungs-Verein”
Sudbürger-Vizin Sabine Böttcher, skizzierte, an welchen Stellen in Sudberg Bauvorhaben möglich seien. Auf Nachfrage erklärten Peter Vorsteher (Grüne) und Sudbürger-Vorsitzender Frank van Balen allerdings, dass aktuell keine Bauanträge gestellt seien. Nicht nur das: Peter Vorsteher wusste zu berichten, dass ein
Sudberger Landwirt zugesichert habe, seine großen Wiesen nicht zu vermarkten – lediglich ein Wohnhaus sei geplant. „Sie können zufrieden sein, einen solchen Menschen in ihrer Mitte zu haben“, so Vorsteher. Zumal die Sudbürger sogar mehr, als die 85 Wohneinheiten für möglich halten. Es gebe eine ganze Reihe von Privatgrundstücken, auf die noch Neubauten passten – „das erhöhte die Zahl weiter“, so Sudbürger-Chef Frank van Balen. Gleichwohl betonte van Balen, dass man kein
„kein Bauverhinderungsverein“ sei. Jeder könne seine Grundstücke nach seinem Gusto vermarkten: „Wir wollen nur aufzeigen, was geplant ist und was passiert.“
Und was ist: Aus den gut gefüllten Zuhörer-Reihen in der Nikodemuskirche wurde die aktuelle Verkehrssituation auf der Oberheidter und Berghauser Straße (,‚Morgens braucht man eine halbe Stunde bis Cronenberg“) kritisiert. Andere Stimmen meinten, dass einige zu enge oder ohnehin zugeparkte Sudberger Straßen keine weitere Bebauung mehr vertrügen. Schon jetzt kämen Räumdienst oder Müllabfuhr mitunter nicht mehr durch: Dass das die Feuerwehr noch mitmacht“, wunderten sich einige Teilnehmer.
Spielplatz contra
Parkplätze
Apropos parken: Als „unzumutbar“ kritisierte ein Anwohner der Riedelstraße die Parksituation an der Sudberg-Arena und forderte die Umsetzung der geplanten Stellflächen an der SSV-Heimat. Umso größer das Erstaunen, als Bezirksvertreterin Claudia Schmidt (CDU) andeutete, dass für die Parkplatz-Fläche eine andere Nutzung im Visier sei: der seit langem geplante Sudberger Spielplatz, für den aktuell (noch) eine Fläche neben der ehemaligen Sudberger Schule reserviert ist.
„Es kann doch nicht sein, dass die Stadt einen neuen Platz baut, aber keine Parkplätze“, verstand der Anwohner die Welt nicht mehr:
„Wir werden seit Jahren zugeparkt, wir brauchen die Parkplätze.“ Dass der Sudberg auch endlich einen Spielplatz braucht, fand ein anderer Teilnehmer: „Wir haben hier doch nichts.“ Das fand auch Grünen-Ratsherr Paul-Yves Ramette: Dass es auf Sudberg schön grün sei, dürfe nicht heißen, dass hier kein Spielplatz notwendig wäre. Ramette hatte dazu Konkretes im Gepäck: Der Spielplatz soll 2008 an der Hintersudberger Straße angepackt werden, so Ramettes Infos aus der Verwaltung.
Nachdem Hundekot und Pferdeäpfel die Wogen hochschlagen ließen, hatte Frank van Balen die richtige Ankündigung „in petto“:
Neben „Sudberg picobello“ (24. März) planen die Sudbürger einen Runden Tisch, an dem auch die Reitvereine Platz finden sollen.
Meinhard Koke
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