Sudbürger e.V.


(v.l.: Guido Pepke, Gerrit Langefeld, Susanne Schmahl)

Vorstand:

  • 1. Vorsitzende:Gerrit Langefeld
  • 2. Vorsitzende: Susanne Schmahl
  • Kassierer: Guido Pepke
  • Revisor: Martin Treckmann
  • Revisor: Richard Krüger
  • Schriftführerin: z. Zt. nicht besetzt

Vereinsgeschichte

Der Anstoß

die Gründung eines Bürgervereins im Ortsteil Sudberg entwickelte sich zunächst aus einem für viele Bürger unerfreulichen Umstand.

Im Juni 2005 erschien in der Cronenberger Woche ein Artikel mit der Überschrift

„Das Chaos ist vorprogrammiert“ .

Hintergrund dieses Artikels ( zu finden in der Kategorie PRESSE … ) war ein Bericht aus der Juni-Sitzung der Bezirksvertretung zum Thema des ehemaligen „Hösterey-Geländes“ an der Ecke Sudberger Straße/Schöppenberg.
Ein Investor wollte dort 27 Einfamilienhäuser in Doppel- bzw. Reihenhausbebauung realisieren.
Sowohl Mitglieder der BV als auch betroffene Anwohner diskutierten dieses Vorhaben durchaus kontrovers.
Relativ einig waren sich jedoch alle darüber, daß die geplante Bebauung zu massiv ausfalle und somit der dörfliche Charakter Sudbergs schwinden könnte.
Weitere Probleme sahen viele Beteiligte in infrastrukturellen und sozialen Folgen einer solchen massiven Bebauung.

Je nach persönlicher Beziehung und Interessenlage des Einzelnen fielen die wenigen Informationen zum Thema auf fruchtbaren Boden.
Die Gerüchteküche brodelte und führte bei vielen Mitbürgern zu starker Verunsicherung.

Einige „Neu- und Altsudberger“ wollten zunächst sichere Informationen sammeln und anschliessend ihre Mitbürger informieren. Eine Freiluftdiskussion sollte dann, um den dörflichen Charakter zu unterstreichen, unter der alten Rotbuche auf dem „Hösterey-Gelände“ stattfinden. Leider war dieser Sommer so nass und kalt, daß die geplante Veranstaltung spontan in ein geräumtes Gewächshaus einer ortsansässigen Gärtnerei verlegt wurde.

1. Bürgerversammlung

Zu dieser ersten Bürgerversammlung im Gewächshaus trafen sich im Juli 2005 rund 60 interessierte Sudberger, um dort die gesammelten Informationen zu diskutieren und auszuwerten.
Zwei besonders zentrale Themen waren immer wieder: der Schutz der „Hösterey-Rotbuche“ als Wahrzeichen für den Stadtteil Sudberg und eine wahrscheinliche Umweltbelastung des zu bebauenden Grundstücks durch die ca. 100-jährige industrielle Nutzung.
Kernthema war aber auch bereits in dieser frühen Phase, daß es den Bürgern nicht um eine generelle Nichtbebauung des Geländes ging, sondern um eine an örtliche Verhältnisse angemessene Bebauung unter fachgerechter Beseitigung der möglichen Umweltbelastungen.
Über einen schönen Nebeneffekt der Bürgerversammlung freuten sich besonders viele Teilnehmer. Die Bürgerversammlung bot genügend Raum, sich persönlich kennen zu lernen und bei einer Tasse heißem frischem Pfefferminztee Gespräche mit alten und neuen Nachbarn zu führen.
Bereits bei dieser Bürgerversammlung wurde der Ruf nach einem eigenständigen Bürgerverein laut, der zum einen gemeinsame Interessen vertreten und zum anderen die dörfliche Gemeinschaft binden und fördern sollte.
Aufgrund der sich in den folgenden Wochen abzeichnenden Ereignisse, geriet zunächst einmal die Bebauung des „Hösterey-Geländes“ in den Focus der Aktivitäten von einzelnen Anwohnern. Es wurde ein Rechtsanwalt beauftragt, die Eigentümerschaft zu klären. Es wurden viele Telefonate mit Behörden geführt, ein bereits vorhandenes Gutachten der Umweltbehörde eingeholt und es gingen bei den Initiatoren Telefonate und Hinweise auf möglicherweise nicht sachgerechte Entsorgung von umweltgefährdenden Stoffen auf dem betroffenen Firmengelände ein.

Umweltkrimi

Ab Oktober 2005 entwickelte sich ein richtiger kleiner Umweltkrimi.
Zum einen wurde nach und nach deutlich, daß es bereits mehrere Umweltgutachten zum Gelände gab, mit der Dokumentation zum Teil sehr hoher Konzentrationen von Umweltgiften, zum anderen wurden die Eigentumsverhältnisse immer verworrener. Zudem war die gesamte Immobilie frei zugänglich und nicht gesichert.

Anwohner trafen sich daher auf dem verwaisten Gelände und stellten schier unglaubliche Zustände fest. Insbesondere unter dem Betriebsgebäude und im angrenzenden Gelände waren scheinbar über Jahre hinweg Produktionsrückstände „entsorgt“ worden. In Eigenregie sammelten die Anwohner in gereinigten Marmeladengläsern Proben aus verschiedenen Bereichen innerhalb und ausserhalb der Firma. Diese Probengläser wurden mit wasserfesten Stiften auf ihren Fundort hin bezeichnet und anschliessend dem Leiter der städt. Umweltbehörde übergeben.
In den folgenden Tagen wurden die Nachrichten aus dem Umweltamt immer bedrohlicher. Chrom VI,
Blei, Arsen, Nickel, Benzopyren usw. sollten sich in den Proben befinden. Hier gehts zu den Fotos…

Aufgrund dieser bedrohlichen Entwicklung entschied man sich dann beim Umweltamt der Stadt zu reagieren. Der zuständige Abteilungsleiter, verantwortlich für die Gefahreneinschätzung und anzuwendende Massnahmen, veranlasste unter Mitwirkung der Feuerwehr in ABC-Schutzausrüstung eine Untersuchung des Firmengeländes.
Proben wurden nicht genommen, lediglich bei strömenden Regen eine Wasserprobe aus dem nahen Bach, die natürlich keine Ergebnisse erbrachte.
Ein völlig ungesichertes Firmengelände, große Container Altöl, ungesicherte Tanks, sowie ein völlig verschmutzter Firmenuntergrund, gaben keinen Anlass zur Besorgnis.

In der „Cronenberger Woche“ konnte man dann am 5. November 2005 (zu finden unter Sudberg in der Presse) sogar die unsachliche Vermutung eines leitenden Amtsmitarbeiters nachlesen, die Anwohner hätten bewusst getäuscht um die Bebauung des Geländes zu verhindern!

2. Bürgerversammlung

In Zusammenarbeit mit „Bündnis 90 / Die Grünen“ organisierten engagierte Sudberger Mitte November 2005 eine zweite Bürgerversammlung im Gemeindesaal der Nikodemuskirche.
Da die Sudberger besonderen Wert auf eine sachliche Auseinandersetzung legen, hatten beide Veranstalter Experten zur Versammlung geladen. Städteplaner die über die Auswirkung einer massiven Bebauung Sudbergs Auskunft gaben, statistische Angaben über die Verkehrsentwicklung, sowie einen Umweltgeologen, der aus historischen Anfängen bis heute die Entwicklung typischer Umweltaltlasten der Kleineisenindustrie anschaulich darstellte.

Rund 100 interessierte Bürger und Vertreter aller Fraktionen aus der Bezirksvertretung füllten den Gemeindesaal und diskutierten engagiert und teilweise kontrovers die neuesten Ergebnisse.
Den Wunsch nach der Gründung eines Bürgervereins griffen die Initiatoren auf und fragten über ausgelegte Listen die Bereitschaft der Bürger zu einem solchen Schritt ab.

In der folgenden Zeit tat sich dann nicht viel auf dem „Hösterey-Gelände“, bis ein neuer Investor für das Objekt gefunden wurde und als Eigentümer in Erscheinung trat.

In loser Absprache mit einigen „Verbündeten“ aus allen Fraktionen, besuchten nun immer mehr Bürger aus Sudberg Ratssitzungen und die Sitzungen der Bezirksvertretung, um stets aktuell zu sein.

Gleichzeitig verlief die Entwicklung ab diesem Zeitpunkt aber auch zweispurig, da viele Mitbürger über die Zusammenarbeit am Thema „Hösterey“ sich kennen gelernt hatten und erkannt hatten, dass es auch andere Themen geben wird, die sich über einen Verein gut realisieren lassen.

Gründungsversammlung

Der „harte Kern“ machte sich fortan schlau, unter welchen Voraussetzungen man einen eingetragenen Verein gründen kann. Es wurden eine Satzung erstellt, inhaltliche Fragen der Ausrichtung und der Aktivitäten diskutiert. (s. Satzung)
Der Name „Sudbürger“ wurde festgelegt.

Am 13.01.2006 war es dann soweit.

Rund 50 interessierte Sudberger gründeten einen Bürgerverein und beauftragten den ersten gewählten Vorstand, aus dem Bürgerverein in Gründung einen Bürgerverein „Sudbürger e.V.“ zu entwickeln.

*Frank van Balen
Gründungs-Vorsitzender*

Vereinssatzung: